Produktinformationen
GTIN: | 4262381963138 |
Kategorie: | Schmerlenartige |
Herkunft: | Südasien |
Schwimmhöhe: | Unten |
Favorisierte Wasserhärte: | Weich, Mittel |
pH Wert: | 5,0, 5,5, 6,0, 6,5, 7,0, 7,5 |
Haltung: | Schwarmfisch |
Vermehrung: | Freilaicher |
Ernährung: | Omnivor |
Vergesellschaftung: | Möglich |
Schwierigkeitsgrad: | EINFACH |
Aktuelle Größe: | 5 - 6 cm |
Lebenserwartung: | max. 19 Jahre |
Favorisierte Temperatur: | 23°, 24°, 25°, 26°, 27°, 28° |
Mindestbeckengröße in Litern: | ab 300 Liter |
Endgröße: | max. 30 cm |
Produktbeschreibung
Prachtschmerlen Haltungsbedingungen
Chromobotia macracanthus, umgangssprachlich Prachtschmerlen, sind schwimmfreudige Tiere, die in sozialen Gruppen zusammen leben. Prachtschmerlen liegen z.B. gerne mit Körperkontakt zusammen in Verstecken. Einzeln gehaltene Fische kümmern vor sich hin. Sie tragen aber auch Rangordnungskämpfe aus. Mit zunehmendem Alter werden Prachtschmerlen territorial.
In der Natur werden einige Tiere über 30 Zentimeter groß. Im Aquarium erreichen sie bei guter Pflege und entsprechend großen Aquarien auch ca. die Größe. Trotzdem werden sie im Aquarium häufig nur 16 Zentimeter groß. Man interpretiert, dass die Tiere sich an die Aquariengröße anpassen. Man muss aber eher von Kümmerwuchs sprechen. Werden sie in zu kleinen Aquarien gehalten, können die Tiere nicht auswachsen, weil sie an die Aquariengrenzen stoßen.
An die Wasserbeschaffenheit stellen Chromobotia macracanthus als eigentliche Weichwasserfische Ansprüche. Da sie aber in der Natur auch in Brackwassergebieten vorkommen, ist das nicht so grenzwertig. Wenn sie Futter suchen, graben sie den Boden um. Als Boden im Aquarium eignet sich Sand gut. Die Prachtschmerlen fressen den Sand und geben ihn durch die Kiemen wieder ab. Das funktioniert bei Kies nicht.
Pflanzen im Aquarium müssen mit Steinen vor dem Ausgraben gesichert werden. Aus Steinen gebaute Höhlen usw. brauchen einen festen Unterbau, damit sie beim Graben nicht kaputt gehen. Es sind aber wohl nicht alle Chromobotia macracanthus so grabfreudig, dass sie Pflanzen ausgraben. Wenn der Boden so dicht bepflanzt wird, dass die Prachtschmerlen nicht wühlen können, besteht sogar die Gefahr, dass sie aus Langeweile andere Fische jagen und belästigen. Sie mögen eine kräftige Strömung im Aquarium. Bei guter Pflege können sie 20 bis 25 Jahre alt werden.
Prachtschmerlen Ernährung
Chromobotia macracanthus sind Allesfresser. Besonders gerne fressen sie Schnecken. Sie brauchen kräftiges Futter.
Geeignetes Futter:
- Schnecken
- Muschelfleisch
- Bachflohkrebse
- Rote Mückenlarven
- Mysis
- Krill
- Artemia
- Gurken
- Karotten
- Rote Paprika
- Gemüse
Schwarze Mückenlarven fressen nicht alle. Rote Paprika ist gut für die Färbung der Tiere. Gut ernährte Chromobotia macracanthus sind auch nicht mehr empfindlich gegen Ichthyo.
Prachtschmerlen als Schneckenkiller
Weil sie Schnecken fressen, werden sie oft gegen Schneckenplagen empfohlen. Leider wird dabei oft vergessen, das zur Haltung von Prachtschmerlen ein großes Aquarium gebraucht wird.
Dornen von Prachtschmerlen
Chromobotia macracanthus haben unter jedem Auge einen aufstell- und verriegelbaren Dorn. Er hat 2 Zähnchen und ist eine effektive Waffe gegen Fressfeinde. Versucht ein Vogel oder ein anderer Fisch, die Schmerle zu fressen, durchlöchert der Dorn die Speiseröhre. Die Verletzung kann für den anderen tödlich sein. Mit den Dornen können die Prachtschmerlen auch ein Sekret abgegeben werden. Zeitungsberichte, nach denen sie mit giftigen Stacheln Menschen töten, sind allerdings Unsinn. Es kann dennoch Menschen und vielleicht auch Tiere geben, die allergisch auf das Sekret reagieren. Ein Piranha, der 2 bis 3 Bissen vom Rücken einer Chromoboita macracanthus gefressen hatte, färbte sich einige Stunden später dunkel und schwamm apathisch herum. Am nächsten Tag war der Piranha wieder fit. Der Stachel im Magen, kann ihn gestört haben. Die Augendornen benutzen sich auch bei Auseinandersetzungen untereinander. Chromoboita macracanthus fügen sich damit gelegentlich Schrammen zu. Höchstwahrscheinlich, wenn sie die Rangordnung neu auskämpfen. Verletzungen dieser Art heilen gut ab und sind scheinbar unbedenklich. Man sagt, die Dornen dienen auch zum Herumstöbern im Bodengrund. Für den Besitzer ist der Dorn ungefährlich. Prachtschmerlen fressen zum Teil aus der Hand. Trotzdem sieht man den Dorn der Prachtschmerlen nur sehr selten und spürt ihn praktisch nie. Prachtschmerlen verziehen sich, wenn man für Pflegearbeiten in das Aquarium fasst. Allerdings können die Dornen zu einem Verletzungsrisiko bei den Chromoboita macracanthus selbst führen. Prachtschmerlen können damit in den Maschen von Fangnetzen hängenbleiben. Sie werden deshalb besser nicht mit Netzen gefangen. Wenn es trotzdem notwendig ist, werden sie mit Netzen sehr vorsichtig gefangen.
Prachtschmerlen werden sehr groß.
Ein Aquarium für Prachtschmerlen sollte mindestens 300 Liter Wasserinhalt umfassen. Nach ein paar Erfahrungsberichten können in 540 Liter etwa 4 Tiere gehalten werden, weil sie sehr lebhaft sind. Andere Leute halten 20 bis 30 Prachtschmerlen in einem 2 Meter Becken mit 500 Liter. Die genaue Zahl der Bewohner im Aquarium hängt von der Größe der Tiere ab. Einige Angaben empfehlen sogar 1000 Liter als Mindestgröße, weil eine Gruppe von mindestens 10 Tieren gehalten werden sollte. In ausreichend großen Aquarien wachsen sie wohl schnell. Jedoch nach anderen Angaben wachsen sie mit einem Zentimeter pro Jahr langsam.
Prachtschmerlen sind Gruppentiere
Chromoboita macracanthus sind gesellig und brauchen Gesellschaft mit Artgenossen. Man sollte mindestens 4 bis 5 Tiere zusammen in einem großen Aquarium halten. Noch besser sind 8 bis 12 Tiere. Nach den Mindestanforderungen zur Haltung von Zierfischen sollt man 10 Exemplare zusammen halten.
Spieltrieb von Prachtschmerlen
Wenn sich Prachtschmerlen langweilen, schichten sie schon mal Kies mit dem Maul hin und her, z. B. in ihrer Höhle. Mit kleinen Gummiringen, die in das Aquarium geworfen werden, spielen sie sogar.
Bei Prachtschmerlen gibt es eine Rangordnung
Sie haben untereinander eine bestimmte Rangordnung. Bei der Fütterung fressen immer ganz bestimmte Prachtschmerlen zuerst, dann die anderen. Wenn die Schmerlen in einer Gruppe schwimmen, schwimmen immer die gleichen Schmerlen vorn, die anderen hinten. Um die Rangordnung und auch um die besten Ruheplätze werden hin und wieder Kämpfe zwischen ihnen ausgetragen. Die Schmerlen spreizen die Flossen, die Farbe verblasst und sie zerren gegenseitig an den Mäulern. Wenn die Gruppe zu klein ist, oder die Fische sich in zu kleinen Becken nicht ausweichen können, können sie sich dabei auch gegenseitig verletzen.
Prachtschmerlen machen Knackgeräusche
Manchmal machen sie knackende Geräusche als würden sie durch Glas beißen. Das Geräusch verursachen sie durch das starke Mundwerkzeug. Schmerlen knacken damit z. B. Schneckengehäuse auf. Gut beobachten kann man das bei Futtertabletten.
Die Färbung ändert sich bei Prachtschmerlen mit der Zeit.
Wenn Chromoboita macracanthus größer werden ändert sich die Zeichnung. Die Zeichnung der Schmerlen zieht sich nicht lang, sondern sie wächst wie ein Baum weiter. Dabei bekommen sie oft eine schwarze Nase.
Geschlechtsunterschiede bei Prachtschmerlen
Laut Literatur können die Geschlechter anhand der Schwanzflosse unterschieden werden, wenn die Schmerlen größer als 10 bis 15 Zentimeter sind. Die Spitzen der Schwanzflosse laufen bei weiblichen Schmerlen gerade aus, während sie bei männlichen Schmerlen nach innen gebogen sind. Der Einschnitt sieht bei weiblichen Schmerlen deshalb mehr aus wie eine Spitze Klammer <, bei Männchen eher wie die Zange eines Ohrenkneifers. Es ist in der Regel einfacher, die Geschlechtsunterschiede am kräftigeren Körperumfang der weiblichen Schmerlen festzumachen. Die Form der Schwanzflosse ist vielleicht nicht eindeutig.
Zucht von Prachtschmerlen
Die gezielte Zucht von Prachtschmerlen ist noch nicht gelungen. Von Zufallszuchten im Aquarium wird hin und wieder berichtet. Die meisten Tiere im Handel sind aber Wildfänge. Eine gezielte Zucht der Tiere ist bisher nicht bekannt geworden. Angeblich soll die Chance in einem großen Teichen am besten sein, wenn auch die klimatischen Bedingungen für die Tiere geeignet sind. Weil die Chromoboita macracanthus recht groß werden, müssen die Tiere vermutlich mindestens 3 bis 4 Jahre alt sein, bevor ein Zuchtversuch gestartet werden kann.
Theoretische Überlegungen führten zu folgenden möglichen Zuchtvoraussetzungen:
- Temperatur: 24 bis 26° C
- pH-Wert: 6,5 – 7
- Karbonathärte: bis 10°
Das Wasser im Aquarium sollte frisch und gut mit Sauerstoff versorgt sein. Eventuell unternehmen Prachtschmerlen ausgedehnte Laichwanderungen. Das wäre im Aquarium dann sehr schwierig zu imitieren. Es ist unklar, ob die Gerüchte stimmen, dass in Japan oder in der ehemaligen Sowjetunion die Zucht mit Hormonbehandlungen durchgeführt wird oder wurde. Aus aquaristischer Sicht sind diese Behandlungen auch nicht wünschenswert.
Selbst wenn die Prachtschmerlen im Aquarium wild herumtollen und scheinbar balzen, folgt keine Eiablage. Einige Prachtschmerlen bekommen einen schwarzen Fleck an der Seite und auf dem Bauch auf Höhe der Rückenflosse. Es ist nicht klar, ob die Flecken etwas mit der Laichbereitschaft zutun haben. In der Natur laichen sie zu Beginn der Regenzeit in schnellfließenden, schäumenden Bächen. Die Baby Fische schließen sich zu großen Schwärmen zusammen und wachsen im ruhigeren Wasser auf, wo die Bäche in Flüsse münden. Die erwachsenen Chromoboita macracanthus bilden nur kleine Gruppen.
Höhlen für Prachtschmerlen
Chromoboita macracanthus liegen gerne in Höhlen. Die Höhlen können gut aus Ton oder Bambus bestehen. Sie müssen vorne und hinten offen sein. Weil Chromoboita macracanthus gerne Kontakt haben, sollten die Wohnröhren den gleichen Durchmesser haben wie die Schmerlen und ca. 1 1/2 Mal so lang sein. Die Höhlen legt man flach auf den Boden. Sie dienen nicht nur als Versteck, sondern auch zur Gliederung des Beckens. Die Fische können so ihre Reviere leichter abgrenzen und sich besser orientieren. Becken von Prachtschmerlen werden deshalb nicht oft umgestaltet, vor allem nicht im ersten Jahr. Chromoboita macracanthus mögen keine großen Veränderungen.
Bambus für Prachtschmerlen
Ein Aquarium für Chromoboita macracanthus kann gut mit Bambus dekoriert werden. Für ca. 13 Zentimeter lange Prachtschmerlen können z. B. 20 bis 30 Zentimeter lange und ca. 5 Zentimeter dicke Bambusröhren als Höhlen in das Aquarium gelegt werden. In solche Höhlen passen dann ein bis zwei Fische. Bambushöhlen für mehrere Prachtschmerlen sind ca. 40 Zentimeter lang und ca. 16 Zentimeter im Durchmesser. Den Bambus schneidet man so, dass er durch die natürlichen Trennwände geschlossen ist. Es werden an beiden Enden des Bambus einige Löcher hineingebohrt und dann ca. 5 Zentimeter große Löcher hineingefeilt. Eventuell muss der Bambus beschwert werden, weil er sonst nicht untergeht. Bambus kann man in Baumärkten kaufen. Vielleicht sind Gartenleuchten mit einem Stiel aus Bambus preiswerter als andere Bambusstäbe. Die oberste Schicht des Bambus wird mit Schmirgelpapier abgeschliffen. Dann wird er ausgekocht. Dann kann der Bambus als Höhle in das Aquarium. Die Ecken des Bambus werden abgeschliffen und abgerundet.